Urnenabstimmung im September: Aktionärsgemeinden möchten Refinanzierung des Spital Männedorf sichern

31. März 2025

Das Spital Männedorf ist seit 141 Jahren ein zentraler Pfeiler der Gesundheitsversorgung am rechten Zürichseeufer. Es hat sich von einem Krankenasyl zu einer modernen Gesundheits-dienstleisterin entwickelt, die einen wichtigen Beitrag zur integrierten Versorgung in der Region leistet. 2024 wurden 8’189 Patientinnen und Patienten stationär und 44’315 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Rund 900 Mitarbeitende sorgen rund um die Uhr für das Wohl der Patientinnen und Patienten.

Das Spital wurde 2012 von einem Zweckverband in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ist im Eigentum folgender acht Gemeinden:
Stäfa (20,5%)
Meilen (19,4%)
Männedorf (14,7%)
Küsnacht (11,2%)
Hombrechtikon (9,8%)
Herrliberg (9%)
Uetikon am See (8,4%)
Erlenbach (7%)

Die Spital Männedorf AG (SMA) stellt die spitalmedizinische Grundversorgung für die Bevöl-kerung in der Region sicher und bietet durch gezielte Kooperationen wie mit der Hirslanden-Gruppe, der Universitätsklinik Balgrist oder dem Spital Uster zusätzliche medizinische Spezi-alitäten in hoher Qualität an. Diese Kooperationen gewährleisten einen fliessenden Übergang zur hochspezialisierten Medizin für die Patientinnen und Patienten, schaffen Synergien und vermeiden Kosten. Zudem unterstützt das Spital die Aktionärsgemeinden bei ihren Aufgaben im Gesundheitswesen, beispielsweise durch die Sicherstellung des Rettungsdienstes, die Be-reitstellung eines Sozialdienstes, die Gewährleistung der hausärztlichen Fortbildung oder die Zusammenarbeit mit gemeindeeigenen Blaulicht-, Pflege- oder Spitexorganisationen.

In einem sehr schwierigen Umfeld steht das Spital Männedorf auf finanziell gesunden Beinen. Gemäss dem geprüften Jahresergebnis betrug das Eigenkapital am 31. Dezember 2024 auf Konzernebene rund 79,7 Millionen Franken; davon 24,8 Millionen Franken erwirtschaftete Ge-winnreserven. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 52,2%. Zusätzlich bestehen stille Reser-ven auf nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften in der Höhe von rund 61,2 Millionen Fran-ken. Der grösste Teil des Fremdkapitals, nämlich 50 Millionen Franken, hat die SMA 2018 am Kapitalmarkt aufgenommen und 2023 erfolgreich erneuert. Die Anleihe läuft am 12. Juli 2026 aus und soll wiederum erneuert oder durch Kredite abgelöst werden. Bis vor Kurzem wäre dies ohne weiteres möglich gewesen. Die Finanzkrise des Spitals Wetzikon hat nun aber das Vertrauen des Marktes in das Gesundheitswesen erschüttert. Nach Einschätzung der Zürcher Kantonalbank ist es für Regionalspitäler schwierig bis unmöglich, sich ohne Garantien auf dem Kapital- oder Kreditmarkt zu refinanzieren. Sofern die Trägergemeinden Sicherheiten anbie-ten, ist das Aufnehmen von Geld am Kapitalmarkt zu guten Konditionen möglich. Es macht deshalb Sinn, dass die acht Aktionärsgemeinden im Interesse einer guten Gesundheitsversor-gung ihrer Bevölkerung und auch zum Schutz ihres eigenen Vermögens Sicherheiten in Form von einfachen Bürgschaften oder limitierten Garantien stellen oder alternativ Darlehen gewäh-ren.

Die Gemeinderäte der acht Gemeinden unterbreiten deshalb den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern an der Urnenabstimmung vom 28. September 2025 die Genehmigung von Si-cherheiten in der Höhe von gesamthaft maximal 70 Millionen Franken, aufgeteilt im Verhältnis zum Aktienkapital:
Stäfa max. Fr. 14,35 Mio.
Meilen max. Fr. 13,58 Mio.
Männedorf max. Fr. 10,29 Mio.
Küsnacht max. Fr. 7,84 Mio.
Hombrechtikon max. Fr. 6,86 Mio.
Herrliberg max. Fr. 6,3 Mio.
Uetikon am See max. Fr. 5,88 Mio.
Erlenbach max. Fr. 4,9 Mio.

Damit wird dem Spital Männedorf ermöglicht, weiterhin Fremdkapital aufzunehmen und dieses im Zuge der strategischen Entwicklung allenfalls zu erhöhen. Dazu ergibt sich Bedarf insbe-sondere durch die notwendige Teilerneuerung der stationären Infrastruktur (Ersatz der über 70-jährigen Bettenstation), aber auch mit der ökologisch sinnvollen Erneuerung der Wärmeer-zeugung mit einer Seewasser-Heizzentrale. Weitere Investitionen werden sich zudem durch das zukunftsweisende Projekt «Ambulante Klinik Meilen» ergeben.

Die von den Gemeinden gewährleisteten Sicherheiten bedeuten keine finanzielle Belastung, weil sie nur im unwahrscheinlichen Fall bei einer Überschuldung des Spitals zum Tragen kä-men. Vielmehr gewährleisten sie für die Aktionärsgemeinden die Werthaltigkeit der Beteiligung und sichern die Leistungsfähigkeit des Spitals im Interesse der nahen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.