Entdeckungsreise
Perle am See
Meilen liegt etwa auf halber Distanz zwischen Zürich und Rapperswil. Dem Ufer entlang dehnt sich die Gemeinde besonders wohlig aus, blickt gleichsam mit weit ausgebreiteten Armen auf den See hinaus. Bergwärts räkelt sich Meilen dann an den Hängen des Pfannenstiels empor bis zur Grenze der Gemeinde Egg auf der Kesslerhöhe. Dabei wird es auf der ganzen Strecke von seinen beiden anderen Nachbargemeinden flankiert, seeabwärts Herrliberg, seeaufwärts Uetikon am See. Diese drei Seegemeinden gehen heute nahtlos ineinander über und fühlen sich denn auch freundnachbarlich verbunden.
Flyer Panoramaweg
Vier Viertel, ein Meilen
Näher besehen ist Meilen in vier «Wachten» gegliedert: Feldmeilen, Dorfmeilen und Obermeilen am Seeufer und Bergmeilen weiter hangaufwärts. Früher waren die Wachten weitgehend autonome Einheiten der Gemeinde. Heutzutage sind sie völlig integrierte Teilgebiete von Meilen («Viertel», wie man das auch in anderen Orten nennt). Und wenn auch kein Gesetz das vorschreibt, hält man sich traditionsgemäss daran, dass alle Wachten in den Behörden ausgewogen vertreten sind. Abgesehen davon versteht sich Meilen ganz einfach als eine grosse, schöne, in sich geschlossene Gemeinde, was auch die gleiche Postleitzahl 8706 für den ganzen Ort symbolisiert.
Pulsierendes Leben im Dorfzentrum
Man braucht keine Siebenmeilenstiefel für einen Rundgang durch den Dorfkern von Meilen. Zwischen der Bahnlinie und der fünf Jahrhunderte alten Kirche am See liegt alles sehr nahe beisammen, was den Mittelpunkt von Meilen so anziehend macht: Einkaufsmöglichkeiten ohne Grenzen für den täglichen Bedarf, wie auch für aussergewöhnliche Wünsche. Ob Sie frische Crevetten suchen, Schmuckuhr oder Rasenmäher, Kamera oder Kinderwagen, etwas gegen die böse Grippe oder etwas für die liebe Schwiegermutter – es liegt mitten in Meilen für Sie bereit. Und ebenso nahe finden Sie Dienstleistungsbetriebe verschiedenster Art, vom Bahnschalter über die Post, Banken und Versicherungen bis hin zu den Reisebüros. Nicht zuletzt steht auch das Gemeindehaus mitten in Meilen, nämlich an der Dorfstrasse 100 gegenüber dem Bahnhof.
All das hält das Dorfzentrum Tag für Tag in Bewegung, macht es zum Treffpunkt der Einwohnerinnen und Einwohner von Meilen. Da kommen die zahlreichen Restaurants gerade recht. Man setzt sich hin und nimmt mit alten oder neuen Bekannten die Welt auseinander – sagt dem Wetter seine Meinung, denen in Bern und unserer Fussball-Nationalmannschaft auch, amüsiert sich über den Querschläger an der letzten Gemeindeversammlung, berichtet von Schulzeugnissen, Ferienreisen, Modetrends, Autopannen. «Also denn, auf Wiedersehen!», wünscht man sich beim Abschied – und meint es auch.
Verwandlungskünstler Zürichsee
Der gleiche See im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Und doch als Spiegel der Jahreszeiten so wechselhaft wie die Landschaft entlang seinen Ufern:
Bei Tag weit ausgestreckt bis hinüber zu den grünen, bunten oder weissen Hängen. Bei Nacht ein schmales, tintenschwarzes Tuch, gesäumt vom Collier der Lichter gegenüber. Und wie er sich doch manchmal von Stunde zu Stunde, ja von Minute zu Minute verändert. Mal so blau mal so grün, wie ihm eben gerade zumute ist. Reines, klares Azur, die Südsee vor der Haustüre. Danach Szenenwechsel zu Blau mit Flaschengrün vermengt, Blau mit einem Hauch von Violett, von Gold, von Schwarz. Dann ziehen Wolken auf, die den See verwandeln. Jetzt ist er grau wie Schiefer oder Anthrazit.
Noch eben spiegelglatt und unversehens vom Sturm aufgewühlt, der weisse Wellenkronen vor sich her peitscht. Handkehrum wieder seelenruhig, in Gedanken versunken, als ob er über sich und uns meditierte. Spät nachts oft märchenhaft verträumt, wenn der Mond seine silberne Strasse von Ufer zu Ufer zieht.
Manchmal macht sich der Zürichsee einen Spass daraus, unsere Sinne hinters Licht zu führen: Mit dem Föhn als Kumpel bringt er Horgen so nahe heran, dass man darauf schwört, den Kirchturm mit ausgestreckter Hand berühren zu können. Oder er stülpt sich eine Dunsthaube über und lässt das andere Ufer spurlos verschwinden.
Ein Schauspiel ohne Ende mit dem Zürichsee als Regisseur, Hauptdarsteller und Kulissenschieber zugleich. Und mit Meilen als Logenplatz, sich daran zu freuen. Tag für Tag, und das erst noch gratis!